Ready for take off

Von der Idee zur Gründung

Geschätzte Lesedauer: 3 min

Gründungsvision

by Sagithjan Surendra

Ich glaube, dass jeder von uns schonmal selbst eine Herausforderung durchlebt hat oder ein Problem auf der Welt kennt, wo man sich wünschen würde, dass jemand eine Lösung dafür angeht. Oft haben wir selbst eine Idee oder kennen sogar eine Lösung, weil wir sie selbst erfahren haben. Die größte Hürde ist der erste Schritt - von der Idee zur Gründung. So ging es auch mir 2017 als ich mein erstes Social Enterprise gegründet habe und auch später als ich die Idee für Diginary entwickelt habe. Heute blicke ich zurück und kann mit Gewissheit sagen, dass es sich immer lohnt, diesen ersten Schritt zu wagen - man wird mit der eigenen Idee nicht unbedingt die Welt verändern, aber man ist Teil einer Bewegung, die gemeinsam die Welt verändert.

Andere mitreißen

by Michael Walter Osbeck

Jede Überzeugung, jedes Projekt braucht auch ein Team mit dem man erst zu dieser besagten Bewegung beitragen kann. Also muss man andere ebenfalls von seiner Idee begeistern und ihnen aufzeigen können, wieso es sich überhaupt lohnt Zeit, Energie und andere Ressourcen in das Unterfangen zu investieren.

  • Was ist das “Warum”?
  • Wem soll geholfen werden?
  • Was kann ich beitragen, um anderen effektiv zu helfen?
  • Wohin soll es gehen mit der Idee?

Diese Fragen helfen nicht nur dabei anderen die Idee schmackhaft zu machen, sondern auch für sich selbst zu klären, was man sich selbst für Ziele stecken möchte, wie man seine Vision realisieren will. Und schon hier manifestiert sich der Gedanken schrittweise zum Plan.

Als Sagithjan einen ersten Aufruf auf Social Media getätigt hatte, ging es anfangs für ihn darum uns anderen klar zu machen, was er sich erhofft mit Diginary zu erzielen. Seine Vision hat uns alle überzeugt und gemeinsam begannen wir kurz später unser aller Ideen in das Vorhaben einzubringen und nach und nach die Grundsteine für unser eigenes Start Up zu legen.

Make it happen

by Sagithjan Surendra

Mindestens genauso wichtig wie die Idee ist die Umsetzung. Ich habe damals als Laie gegründet, viel Erfahrung, die andere schon selbst durchlebt hatten, selbst nochmal durchlebt, mir vieles selbst beigebracht und auch eine ganze Reihe Fehler gemacht. Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe ist, dass man sich nie davor scheuen sollte, andere zu fragen. Es gibt so viele Menschen, die zwei, drei Schritte weiter sind mit ihrer Idee als man selbst und immer offen dafür sind, ihre Erfahrung weiterzugeben - in ihrer Erfahrung liegt der Schlüssel zum Erfolg.

Nichtsdestotrotz gibt es einige Best Practices, die ich jedem empfehlen kann, wenn es von der Idee zur Gründung gehen soll:

  • Ausführliche Auseinandersetzung mit der Rechtsform
  • Budgetplan erstellen
  • Ausführliches Konzept schreiben und einen 3-5 Jahresplan erstellen
  • Sich für Gründungs-/Beratungsstipendien bewerben
  • Externe Unterstützer:innen oder Berater:innen anfragen

Rechtsform und Zukunftspläne

by Michael Walter Osbeck

Um beim ersten Punkt zu bleiben: Für uns war es auch wichtig festzulegen welche Form unsere Organisation annehmen sollte. Nach ausgiebiger Diskussion haben wir uns einstimmig für eine gemeinnützige Variante entschieden. Somit gründeten wir Diginary als gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG).

Für jede:n Gründer:in ist die Antwort auf die Frage der Rechtsform eine andere. Das macht jedes Team, jede Idee und jede Organisation einzigartig. Die Motivation, die dem Projekt zugrunde liegt sollte sich daher in seiner Struktur und Rechtsform genauso wie in seinem Selbstverständnis und Spirit wiederfinden.

All das muss auch maßgeblich die langfristige Planung des Unternehmens / des Vereins prägen. Die Ziele, die man sich steckt, sind ein treibender Faktor, der der Idee Leben einhaucht und über die Gründung hinaus am Laufen hält. Denn ohne konkrete Vorstellungen darüber, was in Zukunft erreicht werden soll, geht die Motivation verloren und die Idee, die man bis hierher so sehr gepusht hat, verläuft im Sand.

Immer weiter

by Michael Walter Osbeck

Es heißt “Eine Idee ist nur so gut wie ihre Umsetzung” daher verlangt sie vor, während und auch lange nach der Gründung eine stetige Aufarbeitung und Reflektion. Wie kann sich das Team weiterentwickeln? Welche Probleme kann ich mit meinem Unternehmen / meiner Organisation vielleicht zusätzlich lösen? Wo bieten sich Möglichkeiten Prozesse zu verbessern? Befinden wir uns noch auf dem Kurs, den wir uns gesetzt haben?

Diese Selbstreflektion und das ständige Einholen von Feedback tragen dazu bei, dass die Idee nicht nur ein kurzes Unterfangen ist, sondern ein nachhaltiges, langlebiges und daher erfolgreiches Lebenswerk wird mit dem vielen anderen Menschen geholfen werden kann.